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Thema: Wild Cats ~ Die Prophezeiung Di 15 Jan 2013 - 7:21
Joa :3 Mal eine kleine Katzengeschichte von mir ^.^ Und; nein, es soll nicht zu sehr an Warrior Cats ähneln, es ist etwas anders, naja ^-^ ihr werdet es ja sehen :3 Ich würde mich auf ehrliche Kommentare sehr freuen und auch wen euch die Geschichte gefällt x3
Hierarchie:
Oberhaupt: Wolkenberg – Weißer Kater mit roten Augen Gehilfe: Honon – Grauer Kater mit blauen Augen Zeichendeuter: Etu – Goldener Kater mit buschigem Schweif und klaren, blauen Augen Kräuterkatze: Tala – Graue Kätzin mit bernsteinfarbenen Augen Krieger: Abey – Graugrüne Kätzin mit gelben Augen Fala – Schwarze Kätzin mit dunkelbraunen Flecken und blauen Augen Cheyton – Brauner Kater mit blauen Augen und langen Krallen Choovio – Brauner Kater mit schwarzen Knopfaugen und kurzem Fell Awendela – Rötliche Kätzin mit weißen Streifen und lila Augen Gad – Hellbrauner Kater mit dunklen Tupfen und blauen Augen Hachi – Blaue Kätzin mit glitzernden, blauen Augen Jacy – Silberner Kater mit grauen Augen Kele – Brauner Kater mit schwarzen Rücken und bernsteinfarbenen Augen Tadi – Schwarzer Kater mit blauen Augen und einer Narbe an der Flanke Lonato – Roter Kater mit orangenen Sprenkeln und gelben Augen Isi – Bräunliche Kätzin mit dunklen Pfoten und grünen Augen Istas – Schneeweiße Kätzin mit grauen Augen Kai – Braune Kätzin mit grauen Pfoten und weißen Augen Mikasi – Grauer Kater mit blauen Augen Nahele – Graugrüner Kater mit braunen Augen und schwarzen Pfoten Koko – Schwarze Kätzin mit hellen, gelben Augen Amitola – Grau, braun, schwarz, weiß gestreifte Kätzin Lulu – Schwarz, weiß, braun getupfte Kätzin mit goldenen Augen Ohanzee – Dunkelbrauner, fast schwarzer Kater mit blauen Augen Patamon – Silberner Kater mit glühenden, roten Augen Rowtag – Roter Kater mit braunen Augen Sakima – Goldener Kater mit braunen Ohren und brauner Schwanzspitze, blaue Augen Taima – Gelber Kater mit roten Augen Adsila – Weiße Kätzin mit schwarzen und grauen Sprenkeln Ama – Blauer Kater mit weißen Pfoten und grünen Augen Lehrlinge: Reh – Braune Kätzin mit weißen Tupfen und buschigem Schweif und bernsteinfarbenen Augen Puma – Brauner Kater mit gelben Augen Fuchs – Roter Kater mit weißen Bauch und grünen Augen Adler – Grauer Kater mit schwarzen Flecken und blauen Augen Erde – Braune Kätzin mit strahlenden, blauen Augen Himmel – Weiße Kätzin mit einem hauch Blau und grünen Augen Obst – Rote Kätzin mit blauen Augen Katze – Graugrüne Kätzin mit eisblauen Augen Salbei – Grauer Kater mit blauen Augen Geist – Silberner Kater mit blauen Augen Amsel – Schwarzer Kater mit einem Hauch Braun und roten Augen Mütter: Nascha – Braune Kätzin mit gelben Augen Junge: Stern, Rose, Schlange Gefährte: Rowtag Olisa – Weiße Kätzin mit blauen Augen Junge: Klippe, Gletscher Gefährte: Choovio Pawka – Graugrüne Kätzin mit gelben Augen Junge: Pelikan, Minze Gefährte: Gad Pules – Weiße Kätzin mit einem Hauch Silber und blauen Augen Junge: Tahki Gefährte: unbekannt Junge: Stern – Braune Kätzin mit goldenen Augen Rose – Rote Kätzin mit gelben Augen Schlange – Roter Kater mit einem hauch braun und gelben Augen Klippe – Brauner Kater mit funkelnden blauen Augen Gletscher – Weißer Kater mit schwarzen Augen Pelikan – Graue Kätzin mit gelben Augen Minze – Graue Kätzin mit grünen Augen Kälte – Weiße Kätzin mit blauen Augen
Gesetz:
1. Katzen dürfen sich nur paaren wen der Oberhaupt es erlaubt. 2. Wenn sich zwei Katzen paaren dürfen andere nicht dabei sein. Das ist ein heiliger Akt. 3. Jede Katze bekommt mit 6 Hellen Nächten einen Partner. 4. Jede Katze die einen Partner hat muss sich mit ihm paaren. 5. Wenn die Katzen nicht folgsam sind, werden sie von dem Oberhaupt mit einem Brombeerast geschlagen. 6. Zuerst müssen trächtige Katzen ernährt werden, dann das Oberhaupt und die Zeichendeuter und Kräuterkatze. 7. Wenn eine Katze mehr als zehn Nächte weg vom Lager ist, wird sie verstoßen. 8. Wenn eine Katze sich gegen die Paarung stellt wird sie verstoßen. 9. Es werden immer ein guter Kämpfer oder eine gute Kämpferin und ein guter Jäger oder gute Jägerin gepaart. 10. Wer gegen das Gesetz verstößt wird verstoßen oder darf zehn Nächte nichts essen. 11. Das Oberhaupt so wie der Gehilfe müssen immer Kater sein. 12. Streuner oder Einzelläufer werden zurückgewiesen oder getötet. 13. Hunde, Füchse und Dachse müssen sofort vertrieben werden, egal wie viele Katzen sterben. 14. Die Kräuterkatze muss sich mit dem Zeichendeuter paaren. 15. Stirbt ein Partner wird dem anderen einen neuen Zugeteilt.
Prolog:
Ein eisiger Windhauch streifte durch das Lager und verärgert plusterte die braune Kätzin ihr Fell auf. Hinter ihr schnaubte der Oberhaupt. „Beeile dich“, knurrte er die Kätzin kurz angebunden an und stapfte durch den dichten Schnee in sein Bau. Ängstlich blickte die braune Kätzin ihm nach, sein Fell war gesträubt und seine eisigen Augen funkelten wütend. Hinter ihr quietschte eine andere Kätzin. „Chenoa!“, quietschte sie heißer. Mit schmerzerfülltem Blick schaute Chenoa die Kätzin an. „Es wird alles gut, Iye.“, versuchte Chenoa Iye zu beruhigen. Wütend, dennoch verängstigt legte Iye die Ohren an. „Es wird nichts gut!“, fauchte sie und peitschte mit dem Schweif, ihr ebenso braunes Fell war mit Schnee überseht und ihre grünen Augen funkelten. Frustriert wand sich die braune Kätzin an einen dunkelbraunen Kater mit weißen Flecken und dunkel schimmernden, roten Augen. „Inyan!“, kreischte Iye. „Du musst doch etwas machen!“, fauchte sie. Inyan zuckte mit dem Ohr und sah seine Gefährtin an. „Geh, Pantherberg hat dich gerufen.“, knurrte er uns eine Schnurrhaare zuckten. „Beeile dich, lass ihn nicht warten!“, knurrte Inyan und spannte seine Muskeln an, sie stachen unter dem braunen Fell hervor und gaben seiner ausgemergelten Körper einen Funke von Bosheit. Iye drückte sich an ihre Schwester und wimmerte. „Du darfst da nicht mehr hin! Pantherberg er … er wird dich bestrafen!“, winselte Iye. „Chenoa!“, donnerte Pantherberg´s Stimme. Seine Muskeln spielten unter seinem dichten, schwarzen Fell und seine Augen blitzten sie immer noch an. Geduckt und mit gesenktem Schweif, eine Unterwürfige Haltung, trabte sie zu ihm. Fauchend trat er nach ihr in seinen Bau. Chenoa saß in der Mitte des Baues und hatte den Blick gesenkt, ihr Schweif so wie Ohren hingen hinunter und ihr Fell lag glatt an. Langsam schlich Pantherberg um sie herum. „So..“, knurrte er verächtlich und warf ihr wütende Blicke zu. „Du erwartest also Junge.“, knurrte er. Chenoa nickte. „Es ist für den Stamm.“, murmelte sie kleinlaut. Plötzlich blieb der Kater stehen, seine Ohren waren angelegt und sein Blick peitschender Schweif zerfetzte die Luft um ihn herum. „Für den Stamm!?“, knurrte er. „In der Schneezeit!“ Chenoa schaute fröstelnd auf den Boden. „Ich wollte dem Clan Junge schenken...“, begann sie aufs neue, doch ein knurren von Pantherberg brachte sie zum Schweigen. „Wen jemand hier Junge bekommt, dann unter meinem Kommando. Ich versuche den Mondberg mit Würde zu führen und werde eine Lachnummer für alle sein. Ich kann einer Kätzin den Willen nicht austreiben das sie Junge bekommt, wen ich dir es sage, dann darfst du dich paaren.“ Chenoa nickte betrübt. „Nun.“, knurrte Pantherberg weiter. „Da du jetzt aber schon trächtig bist“, er hielt kurz den Atem an, die klirrende Kälte kroch unter Chenoa´s Pelz. „musst du auch bestraft werden weil es deine Jungen sind, nicht die des Stammes.“ Er trabte in eine Ecke mit Blättern, geschickt lies er sich hineinfallen und trabte einen Gang entlang, Chenoa´s Gedanken wirbelten herum. Jetzt konnte sie gehen, ein Leben anfangen das hier mit nichts zu tun hatte, ein Leben ganz so wie sie es wollte... „Chenoa!“, knurrte Pantherberg schon wieder. Er war zurück, in dem Maul ein Brombeerast. „Setze dich aufrecht hin!“, fauchte er. Gehorsam rappelte sich Chenoa auf und schloss die Augen fest. Ihre Krallen bohrten sich in den lehmigen Boden des Baues und ihr Pelz brannte schon vor den Schmerzen die noch kommen würden. „Das ist die Strafe dafür das du mir nicht gehorchst!“, knurrte Pantherberg und lies den Brombeerast niedersausen. Die Dornen bohrten sich in Chenoa´s Rücken und sie wollte aufschreien, wusste jedoch das dies nur noch mehr Ärger geben würde.
Blutend kam Chenoa aus dem Bau des Oberhaupt´s. Ihr Fell war Blut verklebt und an einzelnen Rissen tropfte das Blut noch auf den Boden. „Chenoa!“, stieß Iye hervor und trabte zu ihrer Schwester die sich abwesend in einem Nest zusammengerollt hatte. Hastig begann Iye die Wunden zu lecken und das Fell zu wasche. „Chenoa...Chenoa?“, rief sie verzweifelt und gab ihrer Schwester mit dem Schweif einen Klaps auf den Kopf. „Chenoa!“, zischte jetzt eine andere Stimme. Die Stimme war nicht hastig und weich, sie war hart und gefühllos. Iye wand den Kopf zu dem Brombeerdickicht. Inyan stand in dem Eingang und funkelte sein Gefährtin an. „Das Leben in den Bergen ist hart, hättest du dich nicht gegen Pantherberg gestellt“, er hielt kurz inne um die Krallen durch die torfige Erde zu ziehen, „dann wärst du nie bestraft worden.“ Sein Schweif peitschte wütend umher und seine beschmutzen Krallen leuchtete in dem hellen Mondschein. Er sah grausam aus, dennoch gab ihm das Mondlicht einen gewissen Schimmer von Mitgefühl. „Ich will nicht, das du mich zum Gespött der Katzen machst.“, fuhr er unbeirrt fort. Langsam neigte Chenoa den Kopf. „Ja, Inyan.“, hauchte Chenoa. Sein Schwanz schnippte noch einmal, dann wand er sich ab und trabte in den Bau der Kämpfer. Behutsam leckte Iye Chenoa die Ohren. „Lass dich von ihm nicht beirren..“, meinte sie lieb und plusterte das Fell auf. Langsam hob Chenoa wieder den Kopf. Ihre Augen sandten Trauer aus und ihr Blick war trüb. „Ich will diese Jungen nicht...“, sagte sie heißer und sah an sich herab. Beschützend drückte sich Iye an die Kätzin. „Du musst.“, schnurrte sie in ihr Ohr.
Schreiend kauerte sich Chenoa auf den Boden. Mit Wucht rammte sie ihre Krallen in die harte Erde und ihr Pelz sträubte sich. „Sie kommen!“, rief sie in das Lager und alles erstarb, die Katzen versammelten sich um die Kätzin herum, ließen Ohren und Schweife sinken und kauerten sich nieder. Jede Katze berührte mit der Schnauze den frostigen Boden und hielt die Augen geschlossen. Pantherberg schritt mit zwei weiteren Kater auf Chenoa zu. „Inyan.“, knurrte er gegen den kalten Windzug. Der Kater sprang aus dem Kreis und drückte sich unterwürfig auf den Boden. „Los.“ Pantherberg schritt um Chenoa herum und beobachtete schweigend die Katzen, eine dunkelrote Kätzin mit hellroten Sprenkel drückte sich sanft an Chenoa. „Es wird alles gut.“, meinte sie und zerkaute ein Blatt. „Hier, iss das.“; befahl sie der Kätzin und leckte ihr den Bauch. Gehorsam beugte sich Chenoa nach vorne und leckte das Blatt auf. Der Kater mir dem pechschwarzem Fell zuckte zusammen. Seine Augen funkelten wie Sterne als er auf die Kätzin hinabblickte, dann wand er den Blick gen Himmel. Ein Stern stand genau über der Kätzin und funkelte hell. „Eine Kätzin...es wird eine Kätzin“, hauchte der Kater. Gebannt sah Inyan zu wie seine Gefährtin schrie. Qualen machten sich auf ihrem Gesicht breit und ihr Fell sträubte sich, dann wurde alles schwarz um sie herum und sie sank auf den Boden. Ein rhythmisches Stupsen weckte sie. Sie lag in einem Nest, neben ihr lag ihre Schwester Iye. Iye schaute ihr warm in die Augen, dann fühlte Chenoa es. Ein kleiner Körper drängte sich an ihren Bauch und trank. Es war eine braune Kätzin mit weißen Flecken, ihr Kopf stieß immer wieder in Chenoa´s Bauch. „Ruhig, kleine..“, beruhigte Chenoa das Junge und leckte es sanft am Rücken ab. „Es brauch einen Namen.“, schnurrte Iye. Fest schaute Chenoa auf das Junge. „Sieh mal, kleine Rehflecken.“, sie erstarrte. „Willkommen, Reh.“, schnurrte sie und leckte das Junge erneut ab. Als Iye und Chenoa den Kopf sinken ließen und einschliefen, sah es so aus als würden winzige Sterne um Reh tanzen. „Sie ist es!“, hauchte eine. „Sie wurde geboren!“, schrie eine andere, leise Stimme. „Sie ist nun da.“, knurrte eine tiefe, grollende Stimme.
Kapitel 1:
Langsam sah Reh auf. Die Sonne schien in den Bau der Lehrlinge und neben ihr waren das Nest schon leer. Obst war also schon draußen. Langsam rappelte sich Reh auf und leckte sich das Fell glatt. Der köstliche Duft von Beute trieb in ihren Bau und genüsslich streckte sie die Nase. „Maus, Kaninchen, Amsel und Spatz...“, zählte sie langsam auf, dann erhob sie sich und trottete auf die Lichtung. Es war so wie jeden Morgen. Die Gerüche und Geräusche der Katze strömten auf sie ein und hier und da schlüpften ein paar Katzen aus dem Lager oder winkten ihr mit dem Schweif zu. In einem langsamen Trott lief sie zu einer Kuhle und angelte sich mit dem Schweif eine Wühlmaus. „Pass auf“, zischte ihr eine Katze zu und schnell trat Reh zurück, keine Sekunde zu spät denn schon sprangen Stern, Rose und Schlange auf die Stelle wo sie eben noch gestanden hatte. „Mama!“, sagte Rose empört. „Jetzt hast du die Beute verschreckt!“, knurrte Stern und stapfte trotzig mit der Tatze. Nascha verdrehte die Augen. „Pass heute lieber zwei mal auf, wohin du deine Tatze setzt oder den Schweif legst, sie sind entschlossen heute eine Katze zu überfallen.“ Hochnäsig hob Schlange den Schweif und sah seine Mutter giftig an. „Das werden wir auch noch!“ Tuschelnd und mit schnellen Schritten entfernten sich die Jungen. Seufzend stand Nascha auf und trabte ihnen hinterher. Mit zuckenden Schnurrhaaren nahm Reh ihre Beute auf und lief zu einer Gruppe von Katzen. „und dann“, sagte gerade eine aufgeregte, weiße Kätzin und lächelte. „dann habe ich meine Krallen ausgefahren und sie ohne zu scheuen über die Schnauze des Fuchses gezogen!“ Stolz plusterte sie das Fell auf und warf Reh einen Blick zu. „Wo wart ihr da, Himmel?“, fragte Reh und nahm ein großen Biss. Himmel sah kurz auf ihre Beute, dann zurück zu Reh. „Wir waren am See, dieser Fuchs wollte sich gerade eines der Kaninchen holen!“ Um ihre Tat zu unterstreichen fuhr Himmel die Krallen aus und zog sie durch die Erde. „Ich war ganz alleine weil Isi grade mit Gad ein fetten Hasen verfolgte.“ Isi war eine gute Jägerin des Stammes, wehrend Gad mit seinem muskulösem Oberkörper besser kämpfen konnte. „Als sie dann zurückkamen und mich mit dem Fuchs kämpfen sahen mussten sie staunen! Die Schnauze des Fuchses war schon völlig zerkratz und er traute sich nicht mich anzugreifen weil ich zu schnell war!“ „Toll!“, quietschte eine leise Stimme. Es war Kälte, eines der Jungen. Übermütig hob Himmel den Schweif und plusterte das Fell noch mehr auf. „Dieser Fuchs wird sich hier nie wieder blicken lassen!“, fauchte Himmel. Überrascht sah Reh Himmel an. „Ihr habt ihn nicht getötet?“ Etwas kleinlaut gab Himmel jetzt bei. „Nein, also doch schon, nein nicht wirklich, aber fast!“ Ein belustigtes Schnurren wanderte durch die Katzen. „Man kann einen Fuchs nicht fast töten, nur töten oder eben nicht.“ Himmel nickte und verdrehte die Augen. „Ich weiß, das ist eher ein Spruch für die Jungen.“ Sie warf Kälte einen Blick u und streckte sich dann. Empört stapfte Kälte davon. „Reh?“ Koko und Mikasi standen neben dem Bau der Krieger und winkten ihr mit den Schweifen zu. „Ich geh trainieren.“, hob sie an, verschlang den Rest der Maus und trabte dann zu den beiden Katzen. „Was machen wir heute?“, fragte sie als sie vor den beiden standen. Die beiden warfen sich listige Blicke zu, dann sagte Koko mit geheimnisvoller Stimme; „Wen du das wüsstest.“ Erschöpft rannte Reh weiter, ihre Beine streiften eine Ranke und mit einem kurzen, entsetztem Aufschrei landete sie auf dem Boden. Schnell flitzte Koko an ihr vorbei und heftete sich an die Beute. Gad lauerte in dem dichten mit Tau benetztem Gras, seine Augen funkelten hervor – dann warf er sich auf die Beute und drückte sie mir den Krallen zu Boden. Schnell sprang die Kätzin auf und rannte auf die Beute zu. Das Fell des Reh´s blitze auf und Reh selber merkte das es ihr ziemlich ähnlich sah. „Los!“, fauchte Gad und sprang von der Beute weg, auch Koko sprang weg und die beiden sahen zu wie Reh der Beute hinterher rannte. Reh´s Pfoten flogen über das nasse Gras und immer wen sie die Muskeln anspannte und zum Sprung ansetzte schlug das Reh einen Hacken und verschwand im Gebüsch. Erneut nahm Reh die Fährte auf und überraschte das Reh aus dem Hinterhalt. Wütend warf sie sich aus dem Gebüsch und landete auf dem Rücken des Reh´s. Angstgeruch erfüllte die Luft und schnell grub Reh die Krallen in das Fleisch der Beute. Weiterhin wild um sich schlagend sprang das Reh in einen reisenden Bach der sich durch das Territorium schlängelte. Überrascht von der reisenden Flut grub Reh die Krallen noch tiefer und fester in das Fleisch. Panisch sprang es wieder aus dem Bach, stolperte mit den zierlichen Beinen über einen Stein und verlor das Gleichgewicht. Blitzschnell rammte Reh ihre Klauen in den Hals des Reh´s und wartete. Bevor es sich aufrappeln konnte schloss es die Augen und die Flanke hörte auf zu beben. Erleichtert lies sich Reh sinken und leckte sich die bebende Flanke. Plötzlich hörte sie Schritte und wirbelte den Kopf herum. Gad und Koko sprangen geräuschvoll von einem Baum und setzten sich vor das Reh. Prüfend tippte Koko das Reh mit der Schweifspitze an, dann wand sie sich Gad zu. „Es hat auch deine Krallenspuren, du hättest Reh nicht helfen dürfen.“ Gad zuckte mit dem Ohr und brummelte vor sich hin. Seine Krallen gruben sich in die Erde und er wischte sich das Blut darin ab. „Ich habe es lediglich geschwächt, ich habe es nicht ermordet, wen du das meinst.“ Sein Ohr zuckte erneut und er spreizte die Krallen. „Bereit für einen Kampf?“, wand er sich dann an Reh hinzu. Sie zuckte mit der Schweifspitze als okay. Koko zog sich langsam zurück und sträubte das Fell. „Los!“, kreischte sie und im nächsten Moment stürzte sich auch schon Gad auf den jungen Lehrling. Überrascht sprang Reh zur Seite und wirbelte die Pfoten durch die Luft. Eine ihrer Pfote streifte Gad im Sprung und brachte ihn aus dem Gleichgewicht. Unbeholfen stürzte er zu Boden. Schnell wirbelte Reh herum und warf sich auf den Kater. Sie spürte wie sich seine Muskeln unter dem Pelz straften und sprang schnell hinunter, gerade als er sich auf den Rücken fallen lassen wollte. Die beiden standen sich jetzt gegenüber. Ihre Augen funkelten und ihre Pelze waren gesträubt. „Los!“, rief Gad und sprang zur Seite. Reh sprang vor und wollte dem Kater die Schulter in die Flanke rammen, doch so weit kam es nicht. Schnell duckte er sich unter ihr hinweg, packte mit den Zähnen den Schweif und zog sie ruckartig auf den Boden. Mit einem dumpfen Schlag kam Reh auf. Für den Bruchteil einer Sekunde wich die Luft aus ihrem Körper. Ihre Augenlider wurden schwer und sie merkte kaum noch ihren zuckenden Schweif, dann landete Gad auf ihr und presste seine Schultern auf ihren Rücken. Ein lauter Schmerzensschrei durchschnitt die Luft und hallte von den Bäumen wieder. Schnell schlüpfte sie unter ihm hinweg und trat mit den Hinterläufen aus. Ihre linke Hinterpfote streifte seinen Kiefer und schnell packte er zu. Seine spitzen Zähne bohrten sich durch Reh´s Fell und sie fing an zu wimmern. „Das reicht.“, sagte Koko und sprang hinter dem Reh hervor. „Wir bringen die Beute ins Lager.“, sagte sie und packte das Reh an einem dünnen Bein.
Verträumt starrte Reh in den Himmel. Über ihr blinkten die Sterne und der Mond schien grau auf sie herab. Erleichtert zudem aber auch ängstlich stellte sie fest das es bald eine neue Helle Nacht gab. Der Mond war schon fast ganz rund und die Wolken zogen ihren Kurs über die Berge. Neben ihr setzte sich eine andere Katze hin. Es war Obst. Die Rote Kätzin zuckte mit dem Ohr und legte den Schweif um ihre Pfoten. „An was denkst du?“, hauchte sie Reh zu und sah ihr prüfend in die Augen. „An die nächste Helle Nacht.“, gab Reh kleinlaut zu. Obst nickte. Sie selber war auch gespannt. „Wen meinst du teilt uns Wolkenberg zu?“, fragte Obst nach einer weile. Langsam wand Reh den Blick von dem Himmel und sah ihrer Freundin in die Augen. Unsicher wiegte sie den Kopf hin und her, dabei zuckten ihre Schnurrhaare im Wind. „Ich weiß es nicht.“, gab sie dann zu. Ihr Fell hing schlaff an ihrem Körper und vereinzelt hingen noch dicke Dreckklumpen darin. „Hast du heute gekämpft? Oder gejagt?“ Obst fing an Reh das Fell zu säubern. „Beides.“Langsam wanderte Reh´s Blick auf den Oberhauptbau. Ihre Pfoten kribbelten und ihr Ohr zuckte nervös. Sie spürte neben sich leicht das Fell von Obst, die sich an sie drückte. „Lass uns zurück in den Lehrlingsbau.“ Reh nickte benommen und stand auf. Ihre Ballen schmerzten von der Jagt und ihre Schultern spürten noch deutlich die Krallen von Gad. Als die beiden den Bau betraten kam ein wütendes Knurren aus der hinteren Ecke. „Was macht ihr denn noch so spät da draußen?“ Ein grün funkelndes Augenpaar musterte sie streng. „Ach, sei doch still, Geist.“, zischte Obst und rollte sich in ihrem Nest zusammen. Langsam blinzelte Reh und legte sich neben ihre Freundin, die Blätter unter ihr raschelten als sie sich auf ihren Platz legte und der vertraute Geruch von Moos stieg ihr in die Nase.
Als sie kurz den Kopf hob hörte sie das rhythmische Atmen von Obst und den anderen Katzen. Sie schliefen alle. Schnell rappelte sich Reh auf und wischte sich mit dem Schweif die Blätter aus dem Fell und schob sie wieder als Nest zusammen. Mit vorsichtigen Schritten trabte Reh aus dem Bau und sah sich um. Die kühle Morgenluft umwehte ihre Nase und die bleiche Sonne erwärmte ihren Pelz ein bisschen. Am Lagerausgang standen drei Katzen. Es waren Abey, Gad und Kele. Die drei Katzen unterhielten sich und schienen zu warten. Langsam hob Gad den Kopf und blickte in Reh´s Richtung. Er wand sich Abey zu und unterhielt sich schnell mit ihr, dann hob er den Schweif. Schnell trabte Reh zu den Kriegern. „Ja?“, fragte sie kleinlaut und richtete die Augen auf Gad. Er nickte ihr stumm zu und gab das Kommando so an Abey weiter. Die Kätzin trat vor und berührte mit der Schweifspitze sanft Reh´s Stirn, zum Zeichen das sie schweigen sollte. „Wieso bist du so früh schon wach?“, fragte die Kätzin sanft. Stumm zuckte Reh mit den Schultern. Abey nickte. „Dann wirst du uns begleiten. Wir sollen den Berg hinunter zum Menschental und schauen ob Streuner oder Menschenkatzen unser Territorium betreten haben.“ Freude machte sich in Reh breit. Sie war noch nie weiter als in den Wald gegangen. Die Graugrüne Kätzin nickte und sah sich um. „Ich werde Etu bitten das er es Honon sagt.“ Ohne eine Antwort abzuwarten sprang die schlanke Graugrüne Kätzin schnell über ein paar Blätter hinweg und verschwand in einer Höhle. Schweigend warteten Reh, Gad und Kele. Nach kurzer Zeit kam die Kätzin wieder aus der Höhle, gefolgt von einem goldenen Kater. „Danke, Etu.“, sagte Abey und neigte respektvoll den Kopf. Etu winkte mit dem Schweif ab. „Kein Problem.“, sagte er mit seiner tiefen Stimme und wand sich um. Abey gab den anderen das Zeichen und zusammen trabten sie aus dem Lager. Reh musste etwas schneller laufen als die anderen um auch dicht bei ihnen zu bleiben. Erst jetzt spürte sie wieder den Schmerz in ihren Ballen und den kühlen Morgenwind. Es war so als würde sie über Dornen laufen wehrend eiskalte Flutwellen sie übergossen. Gad bemerkte ihr Behagen und ließ sich zurückfallen bis er neben Reh trabte. „Kalt, was?“, sagte er langsam und richtete die Augen auf Abey´s Rücken. Langsam nickte Reh. Gad plusterte sein Fell gegen den Wind auf und hob die Nase. Reh machte es ihm nach und sie erschnüffelte den Geruch von Beute. In ihren Gedanken sah sie sich selber wie sie durch das hohe Gras ein dickes Kaninchen verfolgte, wie sie elegant über einen Bachlauf sprang und dann den toten Körper triumphierend aufhob. „Reh?“ Erschrocken zuckte Reh zusammen. Abey, Gad und Kele waren stehen geblieben. „Alles klar bei dir?“, fragte Kele und stupste den Lehrling an. Schüchtern nickte Reh und schüttelte sich schnell das Fell. Abey und Gad schnurrten belustigt wehren Kele die Nase erhob. „Wir müssten bald bei dem Wasserfall sein, dann müssen wir die Felswand hinunter klettern und den Moor überqueren.“ Reh stutzte. Sie hatte nicht erwartet das es noch so weit sein würde. „Beeilung.“, drängte Kele und stupste Reh an. Unbeholfen stolperte sie nach vorne, dann sah sie Abey an. Sie zuckte kurz mit den Schnurrhaaren und trabte dann los, hinter ihr reihten sich Kele und Gad ein, Reh bildete die Nachhut. Die drei Katzen liefen durch den Wald und schlängelten sich geschickt durch die Bäume. Die Vögel zwitscherten und die Beute raschelte als sie den Weg weiter entlang liefen. Langsam wurde der Untergrund unter Reh´s Pfoten steiniger bis der Waldboden verschwand und sie auf Stein liefen. Ein dumpfes rauschen begleitete sie den Weg lang bis es immer lauter wurde. Geschickt sprang Abey einen Stein hinunter und landet auf der Steinebene. Vor ihren Pfoten rauschte ein Bach. Langsam sprangen auch Kele, Gad und Reh von dem Felsen auf die Steinebene. „Hier in der nähe ist der Wasserfall.“, sagte Abey an Reh gewandt. Abey nickte den anderen zu und sprang mit einem Satz über das Wasser. Kele folgte ihr, dabei streifte seine Hinterpfote das Wasser und Wassertropfen wirbelten in Gad´s und Reh´s Richtung. Mit gesträubtem Fell wich Gad zurück. „du solltest das Springen erlernen!“, knurrte Gad und setzte über den Bach hinweg. „Komm.“, rief er Reh zu und leckte sich einige Tropfen aus dem Fell. Reh kauerte sich auf der anderen Seite zusammen und straffte die Muskeln. Ihre Krallen scharrten auf dem Stein und ihr Blick war auf die andere Seite geheftet. Schnell drückte sie sich ab und sprang über den Bach hinweg. Kele und Abey sprangen zur Seite als Reh landete. Gad schnurrte belustigt und berührte mit seiner Schweifspitze sanft Reh´s Stirn. „Gut gemacht.“, flüsterte er ihr zu und stupste sie an. „Wir sollten weiter.“, sagte Abey mit einem Nicken nach oben. Reh hob den Kopf und sah in den Himmel. Die Sonne war noch nicht ganz aufgegangen und stand noch etwas versteckt hinter den anderen Bergen. Kele schüttelte sich das Fell und Wassertropfen flogen auf Reh´s Pelz. Erschrocken sah sie sich um. „Beeilung.“, sagte Abey noch einmal und trabte los. Sie liefen dicht an dem Bach. Diesmal bildete Gad die Nachhut und Reh trabte hinter Abey her. Plötzlich hörte sie ein heftiges rauschen. Überrascht blieb sie stehen und starrte den Fluss entlang. Am nicht mehr weit entfernten ende des Baches stürzte das Wasser bedrohlich in die tiefe. Der Wasserfall. „Warst du hier noch nie?“, fragte Kele sie und stupste den Lehrling an. Reh schüttelte den Kopf. „Keine Angst, wen du gut klettern kannst und nicht so voreilig bist wird dir hier nicht sonderlich viel passieren.“ Er zwinkerte der Kätzin zu und sprang schnell an Abey´s Seite. Abey hatte schon eine Pfote auf den ersten Stein gesetzt und wartete unruhig mit dem Schweif zuckend auf die anderen. „Ich gehe als erstens, dann folgt Kele., Reh du gehst als drittes und du, Gad, kletterst als letztes.“ Die drei Katzen nickten und gewandt sprang Abey den Pfad hinunter. Ihre Pfoten rutschten kaum weg von den glatten Felsen und ihre Sprünge waren immer genau berechnet. „Okay.“, sagte Kele und setzte eine Tatze auf den ersten Felsvorsprung. „Wir sehen uns unten.“, rief er den anderen beiden zu und sprang geschickt hinunter. Als Reh genauer hinsah merkte sie wie er auf spitze Steine trat und dann schnell weitersprang. „Du bist.“, sagte Gad leise und stupste Reh an. Sie nickte mit einem mulmigen Gefühl und setzte, wie die anderen beiden, eine Tatze auf den ersten Felsvorsprung. Er fühlte sich ungewöhnlich an und ein Schauder durchströmte ihren Körper als sie daran dachte den Halt zu verlieren und in die tiefe gerissen zu werden. „Keine Angst.“, sagte eine Stimme in ihrem Kopf. „Mama..“, sagte Reh leise als sie die Stimme erkannte. Ihre Mutter, Chenoa, war bei einem Angriff gestorben. Bären hatten in das Lager gefunden und hatten einige Katzen getötet, wie ihre Mutter und ihren Vater. Sie schüttelte den Kopf und suchte nach dem nächst besten Felsvorsprung. Genau unter ihr ragte einer, aber er war viel kürzer als der auf dem sie stand. Sie ließ den Blick nach rechts gleiten. Rechts neben ihr plätscherte das Wasserfall vor sich hin. Erneut zuckte ein Schauder durch ihren Körper. Schnell wand sie den Kopf nach links und musterte die Felsen. Wen sie auf den flachen links unter ihr springen würde, würde sie Problemlos auf den unter ihr kommen, aber dann kam sie von da unten auch nicht weiter. Zitternd von den Wassertropfen die ihr Fell besprenkelten sah sie sich weiter um. Ihre Krallen kratzen auf dem Stein herum. „Spring auf den flachen, links neben dir!“, rief Gad ihr zu. Reh hob den Schweif, als Zeichen das sie verstanden hatte. Sie kauerte sich erneut hin und spannte die Muskeln, ihr Schweif zuckte noch kurz, dann sprang sie gezielt auf den flachen Stein. Sie spürte wie eine Pfote ihrer Pfoten auf dem Stein ausrutschte und schon lag sie ausgestreckt auf den Stein. „Alles okay mit dir?“, rief Gad von oben und sein Kopf erschien über ihr. Schnell rappelte sich Reh auf und nickte. „Alles okay.“, rief sie ihm zu und sah sich weiter um. Jetzt musste sie doch auf den Felsvorsprung springen. Sie schluckte kurz und sprang dann auf den nächsten Felsvorsprung. Geschockt bemerkte sie das sie nicht genau berechnet hatte und zu wenig Schwung hatte. Ihre Pfoten verfehlten knapp den Felsvorsprung. Wie gelähmt bemerkte sie das sie nicht sicher auf dem Felsvorsprung stand sondern das nur ihre einte Pfoten sie sicher in der Luft hielt. Da baumelte sie nun. Der Wasserfall plätscherte neben ihr her. Zitternd versuchte Reh auch die andere Pfote hoch zu wirbeln, doch sie rutschte immer wieder an dem glatten Felsen ab. „Lass los!“, sagte eine Stimme in ihrem Kopf. „Das kann ich nicht!“, protestierte Reh. „Ich falle in die tiefe, ich werde sterben!“, klagte sie. „Das wirst du nicht.“, sagte die Stimme sanft. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in Reh aus. „Ich kann das nicht...“, murmelte sie träge. „Doch, das kannst du.“, sagte die Stimme noch eine Spur sanfter. Langsam begriff Reh das ihre Pfote abrutschte. Die Stimme drängte sie währenddessen weiter. „Keine Sorge.“ Reh kniff die Augen zusammen und fuchtelte mit den Hinterpfote in der Luft. Sie bekam etwas mehr Schwung und knallte gegen die Felswand. „Stoß dich ab und falle in die tiefe.“, riet die Stimme. Reh kniff die Augen fester zu, holte Schwung und stieß sich mit den Hinterpfoten von der Felswand ab. Sie spürte der Wind der ihr das Fell zerzauste als sie hinunter flog. Wassertropfen flogen ihr entgegen und klatschten ihr eiskalt ins Fell: Plötzlich sah sie auf einen der Felsvorsprünge einen Baum. Ein einzelner Baum der da stand. Schnell fuhr sie die Krallen aus und als sie vorbei sauste bohrte sie die Krallen in den Ast. Er ächzte kurz, dann federte er hoch und Reh baumelte erneut in der Luft. Schnell hievte sie sich auf den Ast und sah die Felswand empor. Sie sah Gad´s hektisches Gesicht. „Reh! Reh! Wo bist du?“, rief er mit zittriger Stimme, doch die Rufe gingen in dem rauschen des Wasserfalles fast unter. Reh wusste das er sie h nicht hören konnte und sah sich deswegen weiterhin um. In der nähe ragte ein langer Felsvorsprung und an den Seiten des Felsvorsprunges schlängelten sich Ranken hoch. „Wen ich auf den Vorsprung springe, dann kann ich an den Ranken herunterklettern...“, überlegte sie laut. Fest entschlossen sprang sie von dem Ast runter, spannte die Muskeln erneut an und setzte über die Luft hinweg. Ihre Pfoten landeten sicher auf dem festen Stein und ein kühler Lufthauch streichelte ihr Fell. „Ich bin stolz auf dich.“, hauchte eine Stimme die von dem Wind getragen wurde. Überrascht sah sich Reh um. Hier war niemand. Langsam zuckte sie mit dem linken Ohr und bohrte die Krallen in die Ranke. Schnell sauste sie hinunter, dabei trugen sie die Ranken zu Boden. Sie war zwischen zwei Felsen gelandet, unter ihr war der Boden matschig. „Reh!“ Die Rufe von Abey und Kele traten ihr in die Ohren. „Reh!“, kreischten die beiden weiter. Schnell wuselte Reh unter den Steinen hervor uns sprang zu den beiden Katzen. „Ich bin hier.“, keuchte sie und leckte sich rasch das Brustfell. Abey schnappte nach Luft. „Reh!“ Der Lehrling kauerte sich zusammen und legte die Ohren an. „Du hättest sterben können! Was hast du da oben getrieben?“ Reh schaute auf ihre wunden Pfoten und zuckte mit den Schnurrhaaren. „Ich bin abgerutscht und dann auf dem Vorsprung mit dem Baum gelandet.“, erklärte sie kurz. Kele prüfte sie misstrauisch mit seinem Blick, dann wand er sich wieder der Felsenwand zu und folgte mit dem Blick Gad. Zitternd erhob sich Reh wieder und leckte sich das durchnässte Fell. „Beim hochklettern gehst du als letztes.“, seufzte Abey und winkte Gad mit dem Schweif zu. Elegant sprang der Kater von dem letzten Fels und kniff die Augen zusammen. „Du hättest sterben können.“, zischte er wütend. „Du hättest vorsichtiger sein sollen und es ernster nehmen müssen, ich bin enttäuscht.“ Mit einem Schnippen der Schweifspitze beendete Abey das Gespräch der beiden. „Was passiert ist, ist passiert und kann auch nicht mehr verändert werden.“, sagte sie mit einem belehrenden Ton und gab Gad mit dem Schweif einen Klaps. Kele lächelte schwach und reihte sich hinter Abey ein, danach kam Gad und Reh bildete wieder die Nachhut. Die vier Katzen trabten los. Schon bald wich der Steinerne Untergrund in ein matschigen Brei, dann merkte Reh das sie im Moor waren. „Bald sind wir an der Grenze.“, versicherte Abey und setzte über einen Stein hinweg. „Wieso gehört das eigentlich auch noch zu unserem Territorium?“, fragte Reh während sie in eine tiefe Matsch-Pfütze lief. „Früher lebten hier mehrere Streuner die immer bei uns jagten. Damals war das Oberhaupt noch Schneeberg. Er war ein sehr strenger Oberhaupt und hielt sich strikt an das Gesetz. Er fühlte sich und seinen Stamm bedroht von den Streunern und schickte am Tag mehrere Katzen hier nach unten die hier jagen sollten. Die Streuner hatten sich ein richtiges Lager erbaut und als das die Katzen dann Schneeberg berichtet haben dachte er, sie wollen uns vertreiben. Er erklärte den Streunern den Krieg und schickte alle Katzen die er entbehren konnte hier herunter.“, sie hielt kurz inne um über ein Rinnsal zu springen. „Er selbst aber schaute dem Kampf nur zu und dirigierte die Katzen, als die verbliebenen Streuner dann flüchteten erklärte er den Moor auch zu unserem Territorium weil er meinte der Stamm sei groß und wir brauchen mehr Beute. Die meisten Katzen kommen hier her wen sie sich im Jagen üben wollen oder wen sie einfach nur Spaß daran haben sich schmutzig zu machen.“ Sie schnurrte belustigt und schnupperte. „Ja, wir sind bald da.“, sagte sie und rümpfte die Nase. „Ich rieche schon den Gestank der Autos riechen die über den Autoweg fahren.“ Sie verdrehte die Augen und grub die Krallen in die Erde. Auch Kele rümpfte die Nase. „Diese Menschen.“, knurrte er wütend und warf den in den Nacken. „Pah.“ Abey sah ihn an und nickte. „Ja du hast recht, aber solange sie auf ihrer Seite der Grenze bleiben kann uns das ja auch egal sein.“ Kele kniff die Augen zusammen. „Du glaubst doch nicht das die Menschen wissen wo hier Grenzen sind!“ Er fauchte verächtlich und malte mit den krallen eine Spur in den Moor. Abey sträubt das Fell. „Bist du etwa ein Mensch?“, zischte sie wütend. Kele drückte sich auf den Boden und spannte die Muskeln an, bereit zum Sprung. „Nein!“, zischte er zurück. „Ich bin mir sicher das man das man das sehen kann das ich eine Katze bin!“ Er fauchte und wirbelte mit dem Schweif Staub auf. „Dann kannst du auch nicht sagen an was sich die Menschen halten!“, murrte Abey und peitschte mit dem Schweif. „Los, weiter. Wir sind bald am Ende des Moores.“ Sie schnippte mit der Schweifspitze und drehte sich um. Ihr Pelz war immer noch gesträubt und ihr Schweif stand senkrecht in der Höhe, das Zeichen das er Schweigen sollte. Murrend schubste Kele Gad nach vorne und reihte sich hinter Reh ein. Die vier Katzen trabten weiter, die Augen immer nach vorne gerichtet. Wie Abey schon gesagt hatte, hatten sie bald das Ende des Moores erreicht. Sie standen auf einem Hügel, unter ihnen wich das Moor langsam einem Grasstreif. „Hier in der Nähe war früher das Lager der Streuner.“, erklärte Abey und sprang den Hügel hinunter. Ihre Krallen bohrten sich in das weiche Erd-Gras Gemisch und sie hielt inne. Gad sprang als nächstes hinunter, gefolgt von Reh. Am Ende sprang auch Kele hinunter und warf Abey einen wütenden Blick zu. „Gad, du gehst mit Kele nach links und erneuerst die Markierung, ich gehe mit Reh nach rechts.“ Sie nickte den beiden Katern zu, dann stupste sie Reh sanft an und trabte den Grasstreif entlang. Etwas langsamer folgte Reh ihr. Sie war noch nie hier gewesen und sah sich sprachlos um. In der nähe plätscherte ein Bach und ein röhren kam etwas weiter weg von dem Bach. „Was ist das?“, fragte sie neugierig und schaute Abey an. Abey zuckte belustigt mit den Schnurrhaaren. „Das Plätschern ist der Grenzbach, er markiert unsere Grenze, das röhren etwas weiter dahinter aber dennoch laut ist der Autoweg.“ Abey las in Reh´s Augen die nächste Frage ab. „Der Autoweg ist ein harter Weg mit weißen Markierungen auf denen die Menschen mit den Autos fahren, ich zeige es dir später.“, versprach sie und kickte einen Stein aus dem Weg. „Komm.“, forderte sie Reh auf und sprang in schnellen Sprüngen davon. Überrascht folgte Reh ihr. Sie bahnte sich einen Weg durch das dichte Gras bis sie wieder auf Abey stieß. Die Kätzin kauerte an einem Bach und trank. „Hier ist der Grenzbach.“, sagte sie und rappelte sich wieder auf. „Und was ist wen wir ihn überqueren?“, fragte Reh leicht. Abey schnippte ihr mit der Schweifspitze ans Ohr. „Das haben schon mehrere versucht, aber das ist nicht so leicht, weißt du. Sobald man in den Bach springt wird man entweder von der Strömung mitgerissen oder ein Mensch findet dich und entführt dich in sein Menschenlager.“ Reh hörte gebannt zu und nickte. „Also sind wir hier auf dieser Seite sicher?“ Abey wiegte den Kopf. „Nicht ganz. Es gibt ein paar Menschen die kommen auf diese Seite des Baches, aber sie bemerken uns dann gar nicht. Wen uns ein Mensch hier in der Nähe sieht, will er entweder wegrennen oder zu uns. Der Bach erleichtert ihm das nicht gerade da Menschen sich nicht gerne nass machen.“ Sie streckte sich und schlug die Krallen in die Erde. „Lass uns zurück zu den anderen, ich habe hier markiert.“ Sie sah in den Himmel, Reh tat es ihr gleich. „Wir müssen bald wieder im Lager sein, die Sonne steht schon fast ganz oben und ich bin mir sicher du willst noch mit Koko und Gad jagen.“ Sie zwinkerte dem Lehrling zu und streckte sich erneut. „Los.“ Die beiden Kätzinnen trabten den Weg zurück und stießen dabei auf Gad und Kele. „Ist bei euch alles klar gewesen?“, rief Gad schon aus der Ferne entgegen. „Ja!“, rief Abey zurück und sprang dabei über einen dicken Ast. „ich wollte Reh noch ein Auto zeigen, dazu ist es aber leider nicht gekommen.“ Sie warf der Kätzin einen entschuldigenden Blick zu und schaute die beiden Kater an. „Und, bei euch?“ Kele nickte stumm und sah sich die Umgebung an. Gad verdrehte genervt die Augen. „Ja, bei uns war alles bestens.“, antwortete Gad uns sah die beiden Kätzinnen an. „Lasst uns zurück ins Lager gehen.“, miaute er und drehte sich um. Abey nickte und trabte los. Die anderen folgten. Reh war so in Gedanken versunken gewesen das sie nicht bemerkt hatte das das weiche Gras langsam in den torfigen Untergrund wechselte. „Reh!“, sagte eine Stimme und Reh zuckte zusammen. „Komm!“, rief Abey und winkte sie mit dem Schweif zu. „Oh, ja.“ Geschickt sprang Reh den Hügel hinauf und kam neben Abey zum stehen. „Alles okay mit dir?“, fragte Abey und drückte sich an die Flanke der jungen Kätzin. „Alles bestens.“, miaute Reh und leckte sich das Brustfell. „Dann ist ja gut.“ Abey lächelte und führte die Katzen durch den Moor. An der Felswand angekommen warf Abey den Kopf in den Nacken und schaute hinauf. „Kele, du gehst zu erst.“ Sie warf dem Kater einen Blick zu und schaute dann Gad an. „Du als nächstes, danach ich und am Schluss kommt Reh.“ Sie nickte Reh zu und lächelte. Kele knurrte und fuhr die Krallen aus, dann sprang er auf einen der Vorsprünge und arbeitete sich hinauf. „Gad.“, sagte Abey knapp. Der Kater nickte und auch er fuhr die Krallen aus und arbeitete sich hinauf. „Wir sehen uns oben.“, sagte Abey rasch und sprang hinter den beiden her. Unruhig tänzelte Reh auf der Stelle bis sie Abey´s Schweif über der Kante verschwinden sah. Jetzt war sie dran. Schnell huschte ihr Blick über die Steine. Mit einem kurzen Zögern fuhr sie die Krallen aus und warf sich auf den ersten Felsen. Ihre Hinterbeine baumelten kurz in der Luft, dann zog Reh sie energisch zu sich und sah sich weiter um. Sie stand auf dem Fels mit den Ranken und musste nun zu den anderen kommen. Unruhig spannte sie die Muskeln und arbeitete sich den Berg hinauf. Sie sprang erneut, Kiesel flogen unter ihr in die Tiefe und ihre Krallen scharrten auf dem Stein. Schnell hievte sie sich hinauf und zuckte zurück. Ein Stein war gelockert gewesen und kullerte nun die Felswand hinunter. Seufzend sah sich Reh um, da spürte sie wie ihr Untergrund langsam immer dünner wurde. Benommen wand sie den Blick nach unten und japste überrascht nach Luft. Der Felsvorsprung war gelockert und Steine bröselten schon ab. Erschrocken wich Reh zurück und rutschte ab. Mit einem lauten Schrei klammerte sie sich an die Fels-Erde und versuchte sich wieder hochzuziehen, doch das Wasser riss an ihrem Pelz. Abey´s Kopf erschien auf der gegenüberliegenden Seite des Felsvorsprunges. „Reh!“, kreischte sie und sprang mit einem Satz zu dem Vorsprung. „Abey!“, kreischte Reh noch, dann packte sie das Wasser ganz und sie wurde in die Tiefe gesogen. Das Wasser brach über ihr ein und hämmerte auf ihren Kopf, ihr Fell hing an ihr und die Kälte durchzuckte sie wie ein Blitz. In ihrem Kopf zuckten verschwommene Bilder von einem kalten, verregnetem Tag durch den Kopf – dann ein gellender Schrei zerriss jäh die Luft und in den Bildern erschien eine Kätzin. Ihre Mutter. Sie drückte sich ängstlich auf den Boden und schlug mit den Krallen nach einem Tier, dann wurde alles schwarz und Reh wurde weiter in die dunklen tiefen des Wasser gerissen. Alles wurde schwarz um sie herum und das letzte was sie spürte war ein dumpfer Schlag gegen einen der Felsen.
Ich hoffe euch gefällt die Geschichte bis jetzt :3
~Tigga~
Lotusblüte Anführer
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Thema: Re: Wild Cats ~ Die Prophezeiung Mi 16 Jan 2013 - 5:16
die geschichte ist echt gut tigaa *-* schreib bitte weiter :DD die ist toll ^^ ich freue mich schon auf das nächste pitel *-*
lg lotus
Tauregen Schüler
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Thema: Re: Wild Cats ~ Die Prophezeiung Fr 18 Jan 2013 - 6:38
W-O-W , die geschicht ist super , nicht wie immer das WaCa-orientierte . ;d Ich finde klasse , besonders den Namen "Katze" oder das Gesetz " Wenn die Katzen nicht folgsam sind, werden sie von dem Oberhaupt mit einem Brombeerast geschlagen. " schreib bitte weter.